Montag, 23. April 2012

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen..

In meinem Fall waren es jetzt schon 2 größere Reisen in Mexiko und langsam sollte ich wohl wirklich mal was davon erzählen ;)

#1 DF – CANCÚN

Ende Februar kam mich endlich meine Mama besuchen und so haben wir uns Anfang März für 2 Wochen auf die so genannte Azteca-Maya-Tour begeben.
Angeführt von einem kompetenten deutschen Reiseleiter, der schon 16Jahre in Mexiko lebt, sind wir mit unserer kleinen Reisegruppe, die aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten bestand ;), täglich um die 4Stunden mit einem kleinen Reisebus quer durch Mexiko getuckert, um die geplanten Ziele zu erreichen.
Angefangen hat die Reise mit einem Mexico-City Stadtrundgang und einem Besuch im Anthropologischen Museum, das ich auch noch nicht gesehen hatte.
Weiter ging’s nach Teotihuacán, einer beeindruckenden Ruinenstätte nur 1h außerhalb von D.F.. Neben Teotihuacán haben wir auf der ganzen Rundreise noch wirklich viiiiiele alte Kultzentren der Maya, Azteken, Zapoteken und sonstigen Hochkulturen besucht, um sie hier mal alle namentlich zu nennen: Monte Alban (Oaxaca), Mitla (Oaxaca), Palenque (Chiapas), Uxmal (Yucatán), Chichen Itza (Yucatán), Tulum (Quintana Roo).
Am beeindruckendsten fand ich Palenque, eine Stadt der Maya, die mitten im Urwald liegt und seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Auch wirklich interessant fand ich Chichen Itza, diese Maya- und Toltekenstätte wird vom Tempel des Kukulkan überschattet, einer Pyramide, deren Architektur von astronomisch-astrologischen Vorstellungen geprägt ist und anscheinend genau wie Palenque in der Diskussion um den (laut Maya-Kalender) bevorstehenden Weltuntergang am 21.12.12 eine große Rolle spielt ;) Die am schönsten gelegene Maya-Fundstätte ist aber definitiv Tulum. Die Festung ist auf einem Felsen errichtet, direkt am karibischen Meer mit Blick auf schneeweißen Strand!
Außer „Steinen“ haben wir natürlich die Vielfalt der Flora und Fauna Mexikos auf uns wirken lassen, sowie schöne Kolonialstädte besucht und Land & Leute kennen gelernt  :D
Nun mal einige schöne Naturbeispiele:
Auf dem Weg nach San Cristóbal de las Casas haben wir einen Abstecher nach Tule gemacht, dort gibt es eine gigantische Zypresse, den „árbol del Tule“, die mehr als 2000Jahre alt ist und einen Umfang von ca. 58m hat. Am darauffolgenden Tag fuhren wir zum Sumidero Canyon, dort haben wir eine sehr gechillte und angenehme Bootsfahrt durch den bis zu  1000m tiefen Canyon gemacht und schon einige Tiere beobachtet, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt.
Unser mexikanischer Bootsfahrer hat dann gaaaanz zufällig 3x am Ufer angehalten, so dass wir „schlafende“ Krokodile beobachten konnten. Natürlich wusste er ganz genau wo die sich immer befinden.. bin immer noch überzeugt, dass die Viecher nicht mehr am Leben waren ;)
Auch sehr schön waren die Kaskaden von Agua Azul in Chiapas, die sich auf einer Länge von fast 7km ihren Weg durch die üppige Dschungelvegetation bahnen. Nicht weit von Agua Azul gibt  es einen imposanten Wasserfall namens Mishol-Ha, nur 30min von Palenque entfernt.
Das tollste Naturerlebnis hatte ich aber definitiv im Nationalpark von Celestun, der sich zwei Stunden westlich von Merida befindet. Der Park ist ein Paradies für Flamingos und Pelikane, die sich dort in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten lassen.  Es war wirklich der Wahnsinn. Nachdem wir ca. eine halbe Stunde mit dem Boot gefahren waren, dachte ich, da kommt bestimmt nichts mehr, kein Vogel weit und breit in Sicht, der Motor unseres Bootes war schon zum 2. mal ausgefallen und meine Erwartungen verflogen allmählich. Doch dann konnten wir irgendwann weit vor uns zwischen dem gelblich trüben Wasser und den darüber ragenden grünen Gewächsen eine rosafarbene Linie ausmachen. Ich wollte erst meinen Augen nicht trauen, doch als wir näher kamen, erkannten wir die vielen Flamingos, mehrere Hundert an der Zahl, die vor uns im seichten Wasser standen, quäkende Laute von sich gaben und einfach wunderschön aussahen! :D Wir konnten uns ihnen mit dem Boot bis auf 20m nähern und tolle Fotos machen (siehe Fotoalbum). Die Fahrt nach Celestun lohnt sich allemal!!
Nun zu anderen Reichtümern Mexikos. Eine der schönsten Kolonialstädte auf dieser Reise war für mich San Cristobal de las Casas. Die Stadt hat schöne Fußgängerzonen, coole Cafés und Restaurants, einen hübschen Zócalo, es rennen viele alternative Europäer herum und generell herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre! In der Nähe von San Cristóbal gibt es einige typische Indianerdörfer wie z.B. San Juan Chamula. In der Dorfkirche wird man Zeuge von Ritualen der „heidnischen“ vorspanischen Zeit. Die Kirche ist mit Tannennadeln ausgelegt, man setzt/kniet sich auf den Boden um zu Beten. Überall sind Kerzen mit ihrem eigenen Wachs am Boden befestigt (ich war wirklich verwundert, dass da nicht öfter mal was abfackelt ;)). Einige Menschen opfern Hühner für ihre kranken Angehörigen, alle trinken Coca Cola oder Posch, einen für diese Regien typischen Schnaps und spucken diesen dann wieder auf den Boden neben die Kerzen. Insgesamt eine sehr interessante Erfahrung ;)
Die letzten 3 Tage unserer Reise haben Mama und ich dann im Paradies ausklingen lassen.
Wir waren in Cancún an der Riviera Maya direkt am karibischen Meer, türkisfarbenes Wasser, schneeweißer Sandstrand, strahlender Sonnenschein, ein Bild wie in der Raffaelo – Werbung :D
Leider ist Cancún der Gringo-Urlaubsort schlechthin, doch sehr störend, aber davon haben wir uns die Aussicht nicht verderben lassen!
Nun habt ihr einen Einblick bekommen, was wir auf unserer Tour so alles sehen durften, um euch ein besseres Bild machen zu können habe ich im Internet ein Fotoalbum erstellt.


Der nächste Reisebericht kommt in der nächsten Zeit, aber jetzt habt ihr ja erst mal genug zu lesen und anzuschauen! Hasta luego, Tanja

PS: Wir haben unsere Rundreise mit MEXTROTTER gemacht, wirklich zu empfehlen! :)